von Dr. Martin Engler, Freiburg 2001
Das Werk Dietrich Schöns ist janusköpfig – auf eine angenehme, immer wieder von neuem überraschende Weise. Zwischen seinen schweren, lastenden Eisengüssen, den mächtigen, tiefschwarzen Holzschnitten und den filoigranen Tuschezeichnungen entfaltet sich ein vielschichtiges, sich immer erprobendes ästhetisches Repertoire, das gerade in seiner Gegensätzlichkeit, in seinen zuweilen widersprüchlichen Formulierungen zu überzeugen mag.
Ein Text von Prof. Dr. Stephan Berg, Kunstmuseum Bonn (1997)
Das Ding steht auf einer Wiese, die zumindest auf dem Foto so unverschämt leuchtend grün aussieht, als wäre sie eingefärbt worden.
Mittendrin – auf einem offensichtlich erst vor kurzem gemähten Stück – hat sich ein rostbraunes, eisernes, buckliges Gebilde auf zwei Rädern niedergelassen. Das "Bromokül", denn um ebendies handelt es sich laut Titel auf der Rückseite der Postkarte, ist ein Zwitter par excellence: ein karrenartiges Fahrzeug, dessen aus halbkugeln gebildete Oberfläche an den Echsenpanzer eines Urweltreptils ebenso erinnert, wie an eine Molekülzusammenballung,
Centro Culturale Altinate San Gaentano, Padua
von Andrea B. Del Guercio (2017)
Zum ersten Mal begegnete ich Dietrich Schön im Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg; dort nahm ich zum ersten Mal seine Gusseisen-Skulpturen im Außenbereich des Instituts zur Kenntnis und trat in einen Dialog mit den großen Zeichnungen in den Ausstellungssälen: Die zweite Begegnung fand in der post-industriellen Atmosphäre seines Ateliers statt...